Die Verfügbarkeit und Vermittlung von pflegebezogenen Informations- und Beratungsangeboten – und nicht zuletzt die Zugänglichkeit zu diesen – haben sich als essentiell für die gelingende Gestaltung von Pflegesituationen erwiesen. Dies gilt insbesondere für die große Gruppe von Personen, die in der eigenen Häuslichkeit versorgt wird bzw. dort selbst pflegerisch tätig ist. Informations- und Beratungsangebote tragen zur Entlastung Pflegender sowie zur besseren Planbarkeit und Inanspruchnahme passgenauer Versorgungsangebote bei. In diesem Sinne können Informations- und Beratungsangebote Auswirkungen auf die Qualität und Stabilität von – insbesondere häuslichen – Pflegearrangements haben. Daher möchte auch PflegeDigital@BW mit seinem Angebot die vorhandenen Strukturen stärken und neue Möglichkeiten schaffen.
Vorteil von digital gestützten Informations- und Beratungsangeboten
Ein großer Vorteil digital gestützter Informations- und Beratungsangebote liegt in deren Verfügbarkeit. Die Realisierung beispielsweise digitaler Pflegekurse, psychosozialer Beratungs- und Entlastungsleistungen oder Schulungen zu verhaltensbezogenen Veränderungen bei Demenz für pflegende Angehörige bilden nur einen kleinen Ausschnitt der zahlreichen Möglichkeiten der Digitalisierung in diesem Bereich. Daneben ist auch vorstellbar, digitale Angebote stärker als bisher in die Qualifizierung ehrenamtlich Tätiger in den Bereichen der Pflege und Betreuung einzubeziehen. Durch diese und weitere Maßnahmen könnten unter anderem ambulante Pflegedienste, Kommunen, Pflegestützpunkte, Pflegekassen und andere zivilgesellschaftliche Akteure ihre Angebote durch digitale Unterstützung noch zielgerichteter adressieren und von Pflege Betroffene spürbar entlasten. Für den Einsatz digitaler Unterstützungsformen ist in gleicher Weise auch der Bereich der individuellen und kollektiven (politischen) Selbstvertretung von Menschen mit Pflegebedarf und Demenz geeignet. So ergeben sich durch die Nutzung digitaler Medien und Technologien neue Möglichkeiten, die eigenen bzw. gemeinschaftlichen Interessen auch unter erschwerten Lebensbedingungen gegenüber Anderen zu vertreten.