Auf der Landkarte finden Sie Projekte aus verschiedenen Bereichen des Themas „Digitalisierung in der Langzeitpflege“, die aus den Förderprogrammen „Zukunftsland BW – Stärker aus der Krise: Digitalisierung in Medizin und Pflege – Bereich Langzeitpflege“ und „Digitalisierung in Medizin und Pflege (digital@bw II)“ des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln finanziert werden, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat. Bei „Zukunftsland BW“ sind die Themenschwerpunkte: „Empowerment – Digitale Unterstützung von Teilhabe und Selbstständigkeit von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf“ und „Neue Pflege – Digitale Unterstützung von Aktivitäten im Pflegeprozess“. Die Projekte von digital@bw können den Themenschwerpunkten „Pflege stärken – Digitale Unterstützung von Organisation und Management in der Pflege“ und „Intelligente Beratung – Digitale Unterstützung von pflege- und betreuungsbezogenen Informations- und Beratungsleistungen“ zugeordnet werden.
Sollten Sie weitere Informationen zu einem speziellen Projekt haben wollen, bei dem keine Homepage verlinkt ist oder weitere Fragen haben, können Sie sich gerne an gs@PflegeDigital-bw.de oder Amanda.Breckner@sm.bwl.de wenden.
In der Karte sehen Sie die Projektkoodinatoren als Sterne und die Projektpartner als Punkte.
Projektwebseite:
https://www.drk-baden.de/angebote/senioren/projekt-digilog.html
Laufzeit:
von: 01.05.2022 bis: 31.07.2023
Zielgruppen:
Das Projekt spricht vorrangig Senior*innen mit Unterstützungs- und Pflegebedarfen an. Die Betroffenen werden in die Lage versetzt selbstständig Kontakte zu pflegen, einer Isolation aktiv entgegenzuwirken, die eigene digitale Teilhabe und Selbstbestimmung wird gestärkt.
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Um Partizipation und soziale Teilhabe auch in pandemischen Zeiten und über größere Distanzen zu ermöglichen, ist Kontaktpflege über digitale Kommunikationsplattformen unerlässlich. Die Erfahrungen in den letzten Monaten haben gezeigt, dass Quarantäne, Besuchs- und Kontaktverbote zwar in der akuten Situation sinnvoll und notwendig waren, jedoch für die Zukunft neue Möglichkeiten und Ressourcen ausgebaut werden müssen, um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und soziale Isolation zu vermeiden. Deshalb muss u.a. die Digitalisierung im sozialen Umfeld von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarfen rasch ausgebaut werden.
Projektbeschreibung:
Um die Chancen von Digitalisierung für ein gutes Leben nutzen zu können, brauchen ältere Menschen Zugang zu digitalen Angeboten und die dafür erforderlichen Kompetenzen. Mit dem Projekt Digilog möchte der Landesverband Badisches Rotes Kreuz e.V. dazu beitragen, die digitale Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf zu stärken.
Um das Projektziel zu erfüllen, werden Ehrenamtliche vom Landesverband zu Digitallots*innen geschult. Um Generationenbrücken zu schaffen, wird auch speziell das Junge Ehrenamt angesprochen. Mit der Unterstützung der Digitallots*innen soll die Akzeptanz von Technik bei Senior*innen gefördert und Disparitäten begegnet werden. Durch die Landesmittel des Landtags Baden-Württembergs erhalten die teilnehmenden Kreisverbände im badischen Raum Hardware in Form von Tablets, die speziell für die Zielgruppe Senior*innen ausgelegt sind. Im Anschluss an die Schulung der Digitallots*innen werden die Senior*innen bei der praktischen Auseinandersetzung mit den Tablets und auf ihrem Weg zur digitalen Selbstständigkeit durch die ehrenamtlichen Digitallots*innen begleitet.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Digitale Technik wirkt Distanz und sozialer Isolation entgegen und eröffnet Möglichkeiten sozialer Teilhabe und Unterstützung durch Aufrechterhalten des Kontaktes zu Angehörigen, Unterstützungspersonen, klinischer und außerklinischer Pflege. Durch “digitalen Dialog” wird ein Zusammenführen von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf und Unterstützungspersonen – auch generationsübergreifend – angestoßen.
Was möchten Sie uns auf den Weg mitgeben?
Eine der Herausforderungen ist die fehlende WLAN-Infrastruktur in den Einrichtungen, sowie die schwache Funkverbindung in der Region. Die Einrichtung eines öffentlichen WLAN-Gastzugangs wird zusätzlich erschwert durch Gegebenheiten vor Ort wie z.B. private Hausverwaltungen – beispielsweise in Senior*innenwohnanlagen – wo der Landesverband keinen Handlungsspielraum hat ein WLAN-Netzwerk vor Ort einzurichten. In diesem Fall sind die Senior*innen für die Einrichtung von WLAN in den eigenen vier Wänden selbst verantwortlich und damit oft überfordert. Alternative Möglichkeiten wie mobile Daten sind wegen der instabilen Netzabdeckung im Schwarzwald nur bedingt eine Lösung. Hier braucht es dringend Strategien um eine flächendeckende Netzabdeckung zu erreichen, sowie einen konsequenten Ausbau der WLAN Infrastruktur in sozialen Einrichtungen – insbesondere im Bereich des Seniorenwohnens.
Laufzeit:
von: 02/2022 bis: 12/2022
Zielgruppen:
Pflegefachpersonen, pflegende Angehörige, aber auch das zahnärztliche Praxisteam
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Die Mundgesundheit ist bei vielen Menschen mit Unterstützungsbedarf nicht gut. Der DNQP-Expertenstandard zur Förderung der Mundgesundheit in der Pflege wird im Herbst 2022 veröffentlicht. Jedoch besteht große Verunsicherung in der Pflege von Zähnen oder technisch aufwendigem Zahnersatz. Neben Fragen zum ergonomischen Arbeiten sowie zur Vermeidung der Aspirationsgefahr, besteht auch Unsicherheit über die Auswahl und den Umgang mit Mundpflegemitteln sowie im Umgang mit technisch aufwendigem Zahnersatz.
Projektbeschreibung:
In dem Projekt soll die langjährige Erfahrung, die wir zusammen mit der Pflege im Alltag gemacht haben, in dynamischen dreidimensionalen digitalen Mund-Pflege-Szenen umgesetzt werden.
Dies betrifft die Auswahl bewährter Pflegemittel und Pflegemaßnahmen sowie den Umgang mit technisch aufwendigem Zahnersatz (Eingliederung, Ausgliederung und Reinigung).
Die Pflegeszenen werden dann als weiterer wichtiger Baustein in ein digitales Gesamtkonzept einer internetbasierten Lernplattform (www.mund-pflege.net) implementiert. Hier sind bereits Pflegeszenen zur Ergonomie und zur Vermeidung von Aspiration bei der Mundpflege dargestellt.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Wir wollen auf Basis der fachlich bestmöglichen Expertise einen niederschwelligen und kostenfreien Zugang zu anschaulichen Anleitungen schaffen, wie Mund-Pflege bei Unterstützungsbedarf gut und sicher gelingen kann.
Ergebnisse des Projekts:
• https://mund-pflege.net/unterstutzte-mundpflege/
• https://mund-pflege.net/unterstutzte-mundpflege/#zahnmundpflege_video
• https://mund-pflege.net/unterstutzte-mundpflege/#zahnprothesenpflege_video
Laufzeit:
von: 01.10.2021 bis: 31.07.2023
Zielgruppen:
Unser Projekt richtet sich an Auszubildende, Praxisanleiter und
Ausbildungseinrichtungen in der Pflege. (stationäre, ambulante und teilstationäre Altenpflege)
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Die Bertelsmann-Stiftung prognostiziert in ihrem “Pflegereport 2030”, dass die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030 um 50% steigen wird und dann bis zu 500.000 Vollzeitkräfte in der Pflege fehlen werden. Durch die Digitalisierung kann die Attraktivität der Pflegeausbildung gefördert werden. Eine stabile Online-Lern-Plattform eröffnet die Möglichkeit, besonders in Pandemiezeiten, aber auch danach eine gute Ausbildung zu absolvieren. Durch die steigende Zahl von Pflegefachkräften kann der Personalschlüssel der Pflege angepasst werden, so dass jeder Pflegebedürftige mehr Pflegezeit in Anspruch nehmen kann. Die teilnehmenden Unternehmen senken ihre Ausbildungskosten, indem sie nicht alle Materialien zur digitalen Unterstützung selbst produzieren und aktuell halten müssen.
Projektbeschreibung:
Die Fachkräftesicherung durch eine qualifizierte Pflegeausbildung stellt einen nachhaltigen Lösungsansatz dar, um die Versorgungslücke in der Pflege zu schließen. Für einen Pflegedienstleister wie die WGfS ist sie gar eine existenziell wichtige Voraussetzung. Daher investieren wir seit Jahren viel Zeit, Aufwand und Geld in unsere Mitarbeitenden und die Infrastruktur. Durch eine qualifizierte Pflegeausbildung helfen wir, die Versorgungslücke in der Pflege zu schließen.
Die “Digitalisierung” bietet inzwischen aber auch modernere, interaktive Ansätze für effiziente, effektive Wissensvermittlung und sinnvollen Kommunikations- und Organisationstransfer mit den relevanten Partnern in der Pflege. Mit unserer geplanten Investition in den Pilotbetrieb des Projektes “Ausbildungsplattform für Pflegefachfrau/mann” soll eine Möglichkeit geschaffen werden, die Pflege-Ausbildung mit hohem Qualitätsstandart und Praxisbezug digital zu flankieren. Idealerweise bekommen alle Akteure, die in den Ablauf der Ausbildung involviert sind (Pflegeschule, Praxiseinrichtungen: Krankenhaus, ambulanter Dienst, Pflegeheim), eine Möglichkeit, sich über die Plattform zentral zu vernetzen und dort wichtige Lerninhalte zu beziehen, die andernfalls eine jede Einrichtung in Eigenregie mit enormem Budget erstellen und aktuell halten müsste.
Das Projekt “Ausbildungsplattform für Pflegefachfrau/mann” soll zwei Angebote schaffen, die bislang in der noch jungen generalistischen Pflegeausbildung zu kurz kommen. Konkret geht es um:
Digitale Lernangebote für Pflegende, um insbesondere die Vermittlung des theoretischen Wissens zu vereinfachen und ortsunabhängig zu machen. Die Erstellung solcher Lerninhalte setzen fundierte Kenntnisse von E-Learning-Redaktionen in der didaktischen Aufbereitung und Gestaltung mit sogenannten Authoring-Tools voraus.
Eine Webplattform mit Community-Charakter: Hier erhalten die an der Ausbildung beteiligten Akteure Informationen zu allen Ausbildungsinhalten und auch die Inhalte selbst. Teilnehmenden Institutionen soll es möglich sein, eigene Bildungsangebote hochzuladen, um so den Grundstock aus digitalen Lernformaten sukzessive auszubauen. Die Plattform soll anschlussfähig sein für Software, die in Unternehmen zum Ausbildungs- und Lernmanagement eingesetzt werden.
Einfach und verständlich erklären unsere Praxisanleiter Thema aus der Praxis in den Lernvideos. Ob dann der Auszubildende das genannte Lernziel tatsächlich erreicht hat, wird im Lernfortschrittstest mithilfe einer Aufgabenstellung überprüft.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Erstellung eine Webplattform mit Community-Charakter, mit Lernvideos aus der Praxis. Qualitätssicherung in der praktischen Ausbildungsphase.
Ergebnisse des Projektes:
Im Rahmen des Projekts wurde eine Ausbildungsplattform für Pflegefachkräfte entwickelt. Die Benutzer haben die Möglichkeit, 58 Kurse für praktische Anleitungen zu absolvieren und Zertifikate zu erhalten. Praxisanleiter können die Lernfortschritte der Auszubildenden überprüfen und sie zu Kursen anmelden. Zusätzlich können eigene Lerninhalte hochgeladen und den Auszubildenden zur Verfügung gestellt werden.
Laufzeit:
von: 01.05.2022 bis: 30.10.2022
Zielgruppen:
Menschen mit Demenz und Ihre pflegenden An- und Zugehörigen
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Häusliche Versorgungsarrangements von Menschen mit Demenz sind sehr fragil und für pflegende Angehörige sehr belastend. Angebote zur sozialen Betreuung wie die Erinnerungspflege sind wichtige Bausteine einer personenzentrierten Pflege. Im Vergleich zum stationären Bereich fehlen hier aber digitale Hilfsmittel und Konzepte für die Durchführung entsprechender Angebote.
Aufbauend auf Vorarbeiten der HFU wird im Projekt in einem partizipativen Ansatz ein digital-unterstütztes Versorgungsangebot zur sozialen Betreuung von Menschen mit Demenz in der Häuslichkeit entwickelt, implementiert und evaluiert. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit assoziierten Praxispartnern durchgeführt.
Projektbeschreibung:
Aufbauend auf Vorarbeiten der HFU wird im Projekt in einem partizipativen Ansatz ein digital-unterstütztes Versorgungsangebot zur sozialen Betreuung von Menschen mit Demenz in der Häuslichkeit entwickelt, implementiert und evaluiert. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit assoziierten Praxispartnern durchgeführt.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Das Projekt zielt darauf ab, mit regelmäßigen Betreuungsangeboten die Identität, die Bildung und das Kompetenzempfinden sowie die Kommunikation der Menschen mit Demenz nachhaltig zu stärken und damit Depressionen und herausforderndem Verhalten entgegenzuwirken.
Ergebnisse des Projektes:
Digitale Aktivierungsinhalte eröffnen neue Perspektiven für die Betreuung und kognitive, physische sowie sozial-emotionale Aktivierung von MMD. Anpassungen an individuelle Bedürfnisse, Krankheitsverläufe und Technikaffinitäten sowie tagesabhängige Leistungsfähigkeiten innerhalb der Zielgruppe stellen hierbei zentrale Herausforderungen in der Konzeption digitaler Interventionen für MMD dar. Bei der Ausgestaltung von Themen innerhalb der Anwendung sollten biografiebezogene Inhalte berücksichtigt werden, sodass MMD kognitiv und emotional daran anknüpfen können. Die Wichtigkeit der eigenen Biografie muss vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass MMD häufig Erinnerungen an ihre Kindheit haben, während sie Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit oft nicht abrufen können. Daraus ergibt sich, dass MMD die Aufgaben mit biografischem Bezug vermutlich einfacher lösen können. Dadurch können bei der Nutzung mögliche Überforderungstendenzen reduziert werden, indem die kognitiven Stärken der MMD genutzt werden. Der erfolgreiche Einsatz von Tablet-Technologien in der Demenzbetreuung erfordert nicht nur technische Kompetenz und individuell ansprechende Inhalte, sondern auch eine Integration in soziale Systeme. Das gemeinsame Interesse der TN der Studie bestand im sozialen Kontakt. Daher sollte bei der Entwicklung und Implementierung stets die Rolle der personellen Begleitung bei der Nutzung der Technologie bedacht werden. PA nehmen eine Schlüsselrolle, sowohl bei der Motivation zur regelmäßigen Nutzung als auch bei der Begleitung ein, weshalb deren Einbindung in die Konzeption und Entwicklung digitaler Interventionen unerlässlich ist. MMD und ihre PA sollten bereits von Anfang an aktiv in die Entwicklung touchbasierter Anwendungen eigebunden werden, um bedürfnisorientierte Inhalte bereitstellen zu können. Die erfolgreiche Implementierung von Technologien für MMD erfordert daher eine ganzheitliche Betrachtung, die die Bedürfnisse der Nutzer*innen, die technologischen Merkmale und die Unterstützung durch Betreuende gleichermaßen berücksichtigt.
Laufzeit:
von: 01.09.2021 bis: 31.08.2023
Zielgruppen:
Patienten, Angehörige, Pflegekräfte und Ärzte im pflegerischen Kontext (ambulant, stationär, palliativ)
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Im Rahmen des Projektes DigiVit soll die Pflege mittels Telemedizin unterstützt werden, ihre Patienten und Patientinnen in der Häuslichkeit wie auch im einrichtungsbezogenen Kontext noch intensiver zu betreuen.
Hierbei kann die Pflegefachkraft beim Patienten vor Ort den Arzt per Video hinzuschalten, um Rückfragen direkt abzustimmen. Weitere Anwendungsszenarien der Digitalen Visiten bilden interdisziplinäre Fallbesprechungen und die Beratung von Pflegebedürftigen per Video. Das Projekt wird in verschiedenen pflegerischen Einrichtungen in Baden-Württemberg erprobt. Die Vor-Ort-Visite des Arztes bei Pflegebedürftigen im ambulanten, wie auch im stationären Kontext, erfordert von allen Beteiligten einen hohen zeitlichen, organisatorischen und finanziellen Aufwand der schwer zu bewältigen ist.
Dies führt immer wieder dazu, dass Arztvisiten nicht im erforderlichen/ wünschenswerten Umfang stattfinden und nicht alle Beteiligten partizipativ in die Diagnose und die Maßnahmenfestlegung eingebunden sind. Der Mangel an Ärzten, insbesondere im ländlichen Raum, verschärft diese Situation.
Digitale Anwendungen werden im Bereich der Visiten bisher nur ansatzweise genutzt und sind nur in einem begrenzten Umfang in ein umfassendes medizinisches Versorgungssystem eingebunden.
Problemstellungen ergeben sich auch aus den unklaren und unvollständig geklärten Rahmenbedingungen und nicht vorhandenen Schnittstellen zu anderen Systemen (Doku, Apotheken etc.).
Projektbeschreibung:
Das Forschungsprojekt DigiVit untersucht den Einsatz der digitalen Arztvisite in der ambulanten und stationären Pflege:
- Es entwickelt und erprobt im praktischen Einsatz die Anwendung digitaler Lösungen.
- Angestrebt wird eine Verbesserung der Versorgungsqualität bei gleichzeitiger Optimierung von Organisations- und Dokumentationsabläufen.
- Es analysiert die Möglichkeiten von digitaler Schnittstellenintegration zu anderen Akteuren im Gesundheitswesen.
- Auf Basis der Projekterfahrungen sollen Empfehlungen für ein nachhaltiges Finanzierungsmodell entwickelt werden.
- Skalierbarkeit
- Die modellhafte Erprobung führt zu skalierbaren Resultaten mit zukunftsweisender Praxisrelevanz.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Ziel ist, bereits entwickelte telemedizinische Applikationen zur Durchführung von Digitalen Visiten in unterschiedlichen Pflege-Settings zu erproben. Dies gilt sowohl für die ambulante Versorgung Zuhause als auch für die stationäre Versorgung im Pflegeheim.
Die digitale Visite führt zu einem verstärkten, zeitnahen Austausch aller Beteiligten und damit zu einer besseren Versorgungsqualität und einem höheren Grad an Selbstbestimmung.
Digitale Visiten sind technisch problemlos umsetzbar und werden von den Beteiligten nach einer anfänglichen Schulung und Begleitung gerne angenommen.
Ergebnisse des Projekts:
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 30.06.2023
Zielgruppen:
Pflege- oder unterstützungsbedürftige Menschen mit dem Fokus auf alleinlebende ältere Menschen, die älter als 70 Jahre sind, über einen Schwerbehindertenausweis verfügen sowie Personen ab dem vollendeten 65. Lebensjahr, die alleinstehend oder körperlich eingeschränkt sind.
Ehrenamtliche Helfer, welche sich sehr flexibel für niederschwellige Alltagshilfen durch individuelle Anfragen ehrenamtlich engagieren können.
Angehörige mit einer Doppel- oder Dreifachbelastung.
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Ältere und unterstützungsbedürftige Menschen können sehr häufig aufgrund fehlender Unterstützung nicht dauerhaft im häuslichen Umfeld verbleiben.
Darüber hinaus sind viele Angehörige oft mit der Betreuung ihrer Eltern/ ihres Elternteils und der Doppel-/ Dreifachbelastung Familie, Beruf und Pflege von Angehörigen überlastet.
Projektbeschreibung:
Wir möchten pflege- und unterstützungsbedürftigen Menschen durch ein automatisiertes Vermittlungsangebot von Alltagsleistungen bürgerschaftlich Engagierter helfen, länger im häuslichen Umfeld selbstbestimmt leben zu können.
Darüber hinaus sind viele Angehörige oft mit der Betreuung ihrer Eltern/ ihres Elternteils und der Doppel-/ Dreifachbelastung Familie, Beruf und Pflege von Angehörigen überlastet.
Unsere Lösung soll pflege- und unterstützungsbedürftigen Menschen durch ein digitales Vermittlungsangebot von Alltagsleistungen bürgerschaftlich Engagierter helfen, länger im häuslichen Umfeld selbstbestimmt leben zu können. Das Herzstück bildet eine kostenlose Vermittlungs-App für Nutzer (unterstützungsbedürftige Menschen) und ehrenamtliche Helfer, die auch zu einer sinnvollen ehrenamtlichen Ergänzung der bestehenden Strukturen der Pflege- und Seniorendienste führen wird.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Mit dem digitalen Helfernetzwerk wird die Daseinsvorsorge für ältere, alleinstehende Personen sowie für grundsätzlich Unterstützungsbedürftige und deren Angehörige verbessert. Darüber hinaus wird die Flexibilität bürgerschaftlich Engagierter ganz wesentlich erhöht und damit das Ehrenamt gerade bei jüngeren Helfern gestärkt.
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 31.12.2024
Zielgruppen:
Pflegende Angehörige im ambulanten Kontext, im Fokus stehen jüngere und anderssprachige pflegende Angehörige
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
- Der überwiegende Anteil pflegebedürftiger Menschen wird im heimischen Umfeld von pflegenden Angehörigen versorgt
- Pflegende Angehörige sichern die häusliche Versorgung und sind stark belastet
- Unterstützungsangebote können zur Entlastung und Sicherstellung der häuslichen Versorgung beitragen
- Vorhanden Unterstützungsangebote werden häufig nicht genutzt, werden nicht gefunden, sprechen die Zielgruppe nicht an oder decken sich nicht mit der Nachfrage
- Unterstützungsangebote müssen auf Bedarfe angepasst und weiterentwickelt werden, sowie zeit- und ortsunabhängig erreichbar sein
Projektbeschreibung:
- Im Rahmen der Basisanalyse Durchführung von Ist-Analysen zu komplexen Versorgungssituationen und bestehenden Unterstützungsangeboten. Einsatz von halbstrukturierten, problemzentrierten Interviews und Workshops mit pflegenden Angehörigen und Expert:innen.
- Auf Grundlage der Ergebnisse aus der Basisanalyse werden in der Implementationsphase Inhalte für Unterstützungsangebote erarbeitet, eine digitale Plattform / Homepage erstellt, Wissenselemente in digitale Plattform und Präsenzkurse eingebunden und Inhalte für professionell Pflegende aufbereitet.
- Die Evaluationsphase ist durch die Evaluation der digitalen Kurse und Inhalte, der Präsenzkurse, der Inhalte für professionell Pflegende und die Dissemination der Ergebnisse gekennzeichnet. Es werden quantitative und qualitative Methoden eingesetzt.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
- Konzeption und Evaluation innovativer digitaler und zielgruppenspezifischer Konzepte für Bildungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für die ambulante Pflege
- Anpassung bereits bestehender Unterstützungsangebote
- Entlastung der pflegenden Angehörigen
- Stabilisierung und Sicherstellung der häuslichen Versorgung
- Erhöhung der Versorgungsqualität durch gezielte Schulung von pflegenden Angehörigen und professionell Pflegenden
- Langfristiges entgegenwirken des Versorgungsengpasses im Bereich stationärer Langzeitversorgung
Laufzeit:
von: 01.04.2022 bis: 31.12.2023
Zielgruppen:
Alleinstehende, ältere Menschen mit Betreuungs- und Hilfebedarf.
Senioren, die zunehmend auf sich allein gestellt sind, weil keine Angehörigen vorhanden sind oder im näheren Umfeld leben
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Viele ältere und pflegebedürftige Menschen fallen aufgrund fehlender Kontakte (wie z.B. Angehörige, die entweder nicht vorhanden sind oder weiter weg wohnen) durch das „soziale Netz, und haben nicht die Möglichkeit, möglichst lang und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu wohnen. Pandemie- und krankheitsbedingt ist es meistens auch nicht möglich, an Offline-Angeboten teilzunehmen, wodurch ein Kontaktaufbau erschwert wird oder gar unmöglich ist.
Projektbeschreibung:
Durch das Projekt sollen für ältere Menschen, die an die eigene Häuslichkeit angebunden sind, neue digitale Begegnungsorte, Kommunikationswege und Vernetzungsmöglichkeiten mit Menschen geschaffen und damit soziale Teilhabe ermöglicht werden.
Durch die Nutzung eines Tablets als zusätzliches Endgerät (Amazon Echo Show) in Kombination mit dem DRK-Hausnotruf können die Zielgruppen in ihrem „Betreuten Wohnen Zuhause“ an diversen digitalen Treffpunkten via Videotelefonie teilnehmen. Regelmäßige (vor allem digitale) Besuche durch feste Ansprechpartner:innen oder gemeinsame Treffen der Teilnehmenden untereinander bieten einen Austausch zu den bisherigen Erfahrungen mit dem Endgerät und gemeinsame Lösungsansätze bei bedientechnischen Herausforderungen.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Etablierung eines regelmäßigen Betreuungsdienstes in den eigenen vier Wänden für ein möglichst langes und selbstbestimmtes Leben.
Stärkung digitaler Kompetenzen & Verhinderung von Vereinsamung älterer Menschen und damit Ermöglichung an der sozialen Teilhabe.
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 30.04.2023
Zielgruppen:
- alle Mitarbeiter:innen unserer ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen
- Bewohner: innen, Kund:innen unserer Langzeitpflege
- im Versorgungsprozess eingebundenen Ärzte, Aufnahme- und Entlassmanagement der Kliniken, Ergo-, Logo- und Physiotherapeuten und Dienste wie Apotheken und weitere Zulieferer, Gesundheitsamt
- An- /Zugehörige durch Anbindung eines Familienportals
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Die bisherigen analogen Systeme und die Pflegesoftware zeigten während der Coronapandemie überdeutlich die Defizite für die ganzheitliche Versorgung. Innerhalb eines kurzen Zeitraums wird WLAN, als Basis für die neue Pflegesoftware, in allen Einrichtungen installiert. Die PeBeM und die Tourenplanung nach Qualifikationsniveaus sind eingeführt (Start 10/2021- Projektende 06/2022). Die neue Pflegesoftware und die Umstellung auf das Strukturmodell sind die weiteren Schritte in unserem Digitalisierungsprozess und Entbürokratisierungsprozesses und Inhalt unseres Projektantrags. Die größte Herausforderung ist unsere durch Corona stark belasteten Pflegekräfte in diesem Prozess zu begleiten und zu unterstützen.
Projektbeschreibung:
- WLAN ist in allen Einrichtungen verfügbar
- Tourenplanung und Personalbemessung nach § 113c SGB XI (PeBeM) ist in allen Einrichtungen eingeführt.
- Mai ´22: Start der Schulungen Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflege (Pflegefachkräfte und Praxisanleiterinnen), es gibt fortlaufende Schulungstermine im Rahmen der Qualitätszirkel – begleitet vom QM/ Referat Pflege.
- Das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflege wird ab August bei allen neuen Bewohnerinnen für die Dokumentation der Pflege verwendet, bis zur endgültigen Einführung der neuen Software muss dies in einem „Übergangssystem“ erfolgen.
- Das neue Softwaresystem Medifox wird ab Ende April installiert, Datenbankübernahme/ Schnittstellenabklärungen…)
- Die Schulungen der Mitarbeiterinnen beginnen:
- Mai: Start Konfiguration& Anwenderschulungen Finanzbuchhaltung (FiBu) – Echtbetrieb Ende Juli 22
- Juli: Start Konfiguration& Anwenderschulungen Personaleinsatzplanung (PEP) – Echtbetrieb Oktober 22
- Oktober: Start Konfiguration& Anwenderschulungen Pflege& Betreuungsdokumentation von Oktober-Dezember 22 mit Implementierung des Strukturmodells.
- die Konfigurations- und Anwenderschulungstermine sind zeitlich „entzerrt“ um die Doppelbelastung der Pflegedienstleitungen/ Wohnbereichsleitungen, die in zwei Modulen mit großem zeitlichen Aufwand geschult werden, so gering, wie möglich zu halten. Außerdem werden nicht nur Multiplikatoren geschult, sondern, für den Bereich Pflege& Betreuung, ALLE Mitarbeitenden in diesem Bereich.
- Ab 2023 Start mit Medifox Connect- Anbindung an die Telematikinfrastruktur
- Ab 2023 Kontinuierliche Einbindung/ Anbindung von „best- practice“ Beispielen, z.B. aus den Vernetzungsworkshops Pflege Digital in unser neues System
2023 März: Fresh-up Schulungen: Strukturmodell& Medifox
2023 April Evaluation und Projektabschluss
Die Teilnehmenden der Konfigurations- und Anwenderschulungen werden von der Projektleitung begleitet und erhalten nach den ersten 2 Monaten im „Echtbetrieb“ einen Fragebogen zur Umstellung Strukturmodell und Software.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
- Zukunftsfähige Pflegesoftware
- Zeitersparnis und Entbürokratisierung im Rahmen der Dokumentation (Strukturmodell& übersichtlichere Software) dadurch Steigerung der Pflegequalität
- PeBeM durch Tourenplanung effizient umsetzbar
- Anbindung der Bewohnerinnen über Portale z.B. zu ihren Angehörigen
- Sensorbasierte Technologien können zur Entlastung der Pflegekräfte und Bewohnerinnen eingesetzt werden
- Basis für Telematik DVPMG
Erreichte Projektziele:
• Erfolgreiche Einführung einer zukunftsfähigen Pflegesoftware für unseren stationären Bereich und die Abrechnung
• Zeitersparnis und Entbürokratisierung durch
o Integrierte erfolgreiche Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung in der Pflege
o Einführung von digitalen Endgeräten zur Dokumentation am „Point of care“
o Möglichkeit zur effizienten Dokumentation mit Spracheingabe
• PeBeM durch Tourenplanung effizient umsetzbar
o Drei unserer Einrichtungen nutzen die integrierte Tourenplanungssoftware zur Umsetzung einer effizienten, digitalen,
kompetenzorientierten stationären Tourenplanung. Weitere Einrichtungen folgen.
• Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie
o Durch unser Mitarbeiterportal „connect“ können Mitarbeitende von zuhause aus Dienst- und Urlaubwünsche einreichen
• Sicherung der TI – Anschlussfähigkeit
• Interne Evaluation des Projekts
Weiterer Ausblick:
• Überprüfung der Anbindung von sensorbasierte Technologien
• Überprüfung der Einführung von Videosprechstunden in Kooperation mit interessierten Hausärzten
• Externe Evaluation des Projekts durch das Sozialministerium / kooperierendes externes Institut im Herbst 2024
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 31.12.2023
Zielgruppen:
Das Projekt wendet sich an ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf, die im Bedarfsfall auf schnelle und umfassende Hilfe zugreifen möchten.
Mit “Starke Pflege” wird ein partizipatives Kommunikationsmittel bereitgestellt, das übergreifend Vernetzungsstrukturen schafft und soziale Teilhabe fördert. Über eine Plattform können informelle und formelle Akteure auf die digitale Patientenakte zugreifen und sind über die Pflege- und Gesundheitsdaten, anstehende Termine und die Medikation der Klienten*innen bzw. Angehörigen informiert. Die integrierte Messenger-Funktion bietet einen direkten, schnellen und vor allem sicheren Austausch. So gestalten alle – die Klienten, ihre Angehörigen, Betreuer, Ärzte und die Pflegekräfte – einen ganzheitlichen Betreuungsprozess aktiv mit.
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft, insbesondere aber den Gesundheits- und Pflegesektor vor enorme Herausforderungen gestellt. In Zeiten von Ausnahme- und Krisensituationen, wie der Corona-Pandemie, sind verbunden mit weitreichenden Einschränkungen des sozialen Lebens. Davon betroffen sind insbesondere Menschen, die aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Konstitution, auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Die Versorgung dieser schutzbedürftigen Personen ist durch ein zentrales Dilemma gekennzeichnet. Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen dem notwendigen Schutz und der sozialen Isolation und Ausgrenzung von älteren und hilfebedürftigen Menschen. Denn einerseits bringen sie diverse Vorerkrankungen, einen erhöhten Pflege- und Unterstützungsbedarf und häufig ein geschwächtes Immunsystem mit. Und anderseits sind Unterstützungs- und Dienstleistungsangebote ohne körperliche Nähe und die direkte Interaktion aktuell praktisch unmöglich.
Projektbeschreibung:
Im Projekt „Starke Pflege“ werden verschiedene informelle und formelle Akteure im Gesundheits- und Pflegesektor digital miteinander vernetzt und Arbeits- und Versorgungsprozesse effizienter und bedarfsgerechter gestaltet. Grundlage dafür, bildet eine digitale Plattform, die eine zeitgerechte und reibungslose Vernetzung und Kommunikation zwischen Pflegekräften, Therapeuten, Ärzten und Angehörigen ermöglicht. Mit der Plattform haben Klienten*innen und deren Bezugs- und Betreuungspersonen die Möglichkeit, über Einrichtungsgrenzen hinweg gesundheitsrelevante Daten gesichert abzurufen und sich über den Betreuungsverlauf auszutauschen.
Im Projekt wird die digitale Plattform “Vivendi Assist” im Fachbereich Bodensee-Oberschwaben der BruderhausDiakonie für insgesamt vier stationäre Altenhilfeeinrichtungen bereitgestellt. Als Partner kooperieren die Nestle-Apotheke am See, eine Arztpraxis sowie der Sensorikanbieter “EasierLife”.
Durch die Einbindung der Partner soll in einem ersten Schritt die Nutzung des Apothekenportals erprobt werden. Über dieses können die Einrichtungen direkt mit der Nestle-Apotheke am See in Verbindung treten und Medikamenten-Bestellungen aus dem bestehenden Dokumentationsprogramm heraus gesichert aufgeben.
In einem zweiten Schritt wird das Ärzteprotal erprobt. Über dieses können behandelnde Ärzte auf die digitale Patientenakte zugreifen und damit gleichzeitig schnell und sicher auf Veränderungen im Pflegeprozess reagieren.
Darüber hinaus wird ein zielgruppenbezogener Austausch mit externen Dienstleistern und Angehörigen erprobt. In diesem Zuge werden mit “Starke Pflege” digitale Kommunikationswege per integriertem Messenger umgesetzt und langfristig gefestigt. Angehörige können sich zudem fachgerecht über den Gesundheitszustand oder anstehende Termine ihres Familienangehörigen informieren.
In einem letzten Schritt wird die Kopplung von Bewegungsmeldern zum Schutz für Menschen mit Demenz an die Plattform getestet. Damit können nützliche Daten gewonnen, elektronisch gebündelt und datensicher ausgewertet werden.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
“Starke Pflege” werden interdisziplinäre Akteure mithilfe einer digitalen Plattform verbunden. Dadurch wird ein partizipatives Austausch- und Kommunikationsmittel realisiert, das soziale Teilhabe und eine Vernetzung verschiedener Ansprechpartner*innen in einem Sozialraum eröffnet. Zugleich können nicht notwendige ärztliche Präsenzbesuche vermieden und Prozesse, wie die Bestellung von Medikamenten digitalisiert werden.
“Starke Pflege” setzt damit einen wichtigen Innovationsimpuls zur Weiterentwicklung der stationären Langzeitpflege. Richtungsweisend ist in diesem Projekt die Verknüpfung von digitalen Technologien mit neuen sinnvollen, bedarfs- und bedürfnisgerechten Angeboten. Es werden Kommunikationswege zu klientenbezogenen Gesundheitsdaten durch neue Tools unterstützt und analoge Prozesse digitalisiert und vereinfacht. Das Vorgehen weist dabei einen starken Praxis- und Wirkungsbezug auf. Abläufe werden individualisiert betrachtet und angepasst. Die umgesetzten Maßnahmen orientieren sich dabei immer an den Zielgruppen und die Ergebnisse halten unmittelbar Einzug in das Versorgungsgeschehen. Die Projektpartner*innen sind zudem mit dem Softwarenanbieter im Austausch, sodass bewährte Umsetzungsszenarien anderer sozialer Träger von Anfang mitgedacht werden.
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 31.03.2023
Zielgruppen:
- Primäre Zielgruppe der Qualifizierung sind Mitarbeitende der ambulanten Pflege, Ehrenamtliche der Nachbarschaftshilfe, sowie Beratungspersonen der Kommune und der GKV:
- Die das erworbene Wissen an Kollegen*innen der Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung in Schulungen weitergeben
- Die Angehörige von zu Pflegenden beispielhaft mit dem Gebrauch digitaler Technologien anlernen
- Die zu pflegende Patienten*innen in der Langzeitpflege bei dem Einsatz digitaler Technologien begleiten.
Letztlich profitieren nachhaltig von dem Projekterfolg Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie generell Menschen mit Unterstützungsbedarf um sozial integriert zu bleiben und möglichst lange in ihrer Häuslichkeit leben zu können.
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Ohne digitale Kompetenzen können zahlreiche Chancen und Möglichkeiten der digitalen Welt nicht genützt werden bzw. ist ohne diese Kompetenzen eine Bewältigung des Alltags und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zunehmend erschwert bzw. in Teilen nicht mehr möglich.
Grundlegende Informationen über die Einsatzmöglichkeit von digitaler Unterstützung durch Smart Home Technologien und intelligenter Sensorik sind vielfach bei älteren / pflegebedürftigen und alleinlebenden Menschen und ihren Angehörigen nicht vorhanden.
Eine besondere Schwierigkeit ist es in Kontakt mit den betroffenen Personengruppen, wie z.B. älteren Menschen in Einsamkeit, zu gelangen. Durch Krisenereignisse wie die Corona-Pandemie wird diese Ausgangslage zusätzlich verschärft.
Personen, die wiederrum Kontakt zu vereinsamten Menschen haben, verfügen oft nicht über die (digitalen-) Kompetenzen, dieses Wissen weiterzugeben.
Projektbeschreibung:
Im Rahmen des Projektes soll ein Qualifizierungskonzept für Multiplikatoren entwickelt und modellhaft erprobt werden.
Zielsetzung dieses Konzeptes ist es, ausgewählte Multiplikatoren zu befähigen, in der ambulanten Pflege und Betreuung tätige Personen zu qualifizieren, damit diese einsamen und isolierten Menschen (und damit deren Umfeld) digitale Kompetenzen vermitteln.
Das Schulungsprogramm richtet sich dabei explizit an Personen, die bereits über einen niedrigschwelligen Zugang zu Menschen in Einsamkeit haben und diesen nicht separat aufbauen müssen.
Durch die Kompetenzvermittlung soll den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen soziale Teilhabe, ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und ein längerer Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ermöglicht werden.
Nach gelungener Evaluierung des Konzeptes u.a. im Rahmen eines Praxistestes wird im Projektverlauf ein Roll-Out Szenario entwickelt.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Erwartet wird ein erprobtes, skalierbares Qualifizierungskonzept, das flächendeckend zur Schulung von Multiplikatoren eingesetzt werden kann und in der Umsetzung älteren, in Einsamkeit lebende Menschen ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht.
Ergebnisse des Projekts:
Erwartet wurde ein erprobtes, skalierbares Qualifizierungskonzept, das flächendeckend zur Schulung von Multiplikatoren eingesetzt werden kann und in der Umsetzung älteren, in Einsamkeit lebende Menschen ein Höchstmaß an Selbstbestimmung und Teilhabe ermöglicht.
Die technologische Entwicklung, aber auch die damit notwendigerweise verbundene Lern- und Trainingsphase an sich, ist ein fortwährender Prozess. Deswegen haben punktuelle Maßnahmen immer nur eine beschränkte inhaltliche, zeitliche und räumliche Reichweite und einen eingeschränkten Wirkungsgrad.
Zur Sicherstellung von Teilhabe und Partizipation älterer Bevölkerungsgruppen im Sinne einer sozialen Innovation bedarf es struktureller Maßnahmen, um die jeweilige Generation Älterer an die jeweils neuen Technologien heranzuführen und im Umgang mit ihnen zu trainieren.
Ehrenamtliche Strukturen können dazu einen Beitrag leisten – sie können aber nicht für die Bildung- und Qualifizierung verantwortlich zeichnen. Die Vermittlung digitaler Kompetenz muss als integrierter Bestandteil des Bildungs- und Weiterbildungssystems verstanden werden und spezifische Angebote für bestimmte Personengruppen – wie alleinlebende, unterstützungsbedürftige Senior*innen beinhalten.
Digitale Teilhabe muss als Aspekt des Existenzminimums verstanden und akzeptiert werden.
Ambulante Dienste und Nachbarschaftshilfen könnten dabei eine tragende Rolle übernehmen, da sie und ihre Mitarbeitenden bereits einen Zugang zur Zielgruppe aufweist. Um die notwendige, nachhaltige Verantwortlichkeit im Bereich der allgemeinen Organisation, der Lernbegleitung und des technischen Supports zu gewährleisten müssten diese für diesen Aufgabenfeld sensibilisiert und qualifiziert werden. Grundlage hierfür müssen politische und finanzielle Rahmenbedingungen sein, die dieses ermöglichen und finanziell angemessen honorieren.
Es ist dabei zu beachten, dass es sich bei diesen Strukturen nicht ausschließlich um „Komm-Strukturen“ handelt, sondern dass gerade alleinlebende und auf Unterstützung angewiesene Menschen mit eingeschränkter Mobilität Zielgruppe der Bildungsmaßnahmen sein müssen.
Es müssen also nicht nur singuläre Wirkungen erzielt werden, sondern Ziel muss die strukturelle Verankerung sein, um nachhaltig wirkende Systeme möglichst auf einer lokalen Handlungsebene zu implementieren. Hierzu fehlen jedoch klar definierte Verantwortlichkeiten und die erforderlichen strukturellen und finanziellen Ressourcen, um über eine Projektphase hinauszukommen und eine dauerhafte Begleitung sicher zu stellen.
Ambulante Dienste konzentrieren ihre Dienstleistungsangebote in der Regel auf abrechenbare und gegenfinanzierte pflegerische und hauswirtschaftliche Tätigkeiten – Betreuungsangebote werden zwar durch zahlreiche Anbieter angeboten, stellen aber in der Praxis eher die Ausnahme dar, da diese vom Kunden weitgehend privat bezahlt werden müssten und deshalb nur sehr beschränkt nachgefragt werden. Digitale Betreuungsangebote durch professionelle Dienste sind bisher Randerscheinungen, da hierfür die notwendigen Finanzierungskonzepte – und in vielen Bereichen auch das Bewusstsein für die Chancen und Möglichkeiten – fehlen. Da die Ambulanten Dienste in der Regel ausgelastet oder überlastet sind, scheint wenig Interesse daran zu bestehen, die Angebotspalette zu erweitern.
Ambulante Dienste und Nachbarschaftshilfen sind grundsätzlich geeignet, Anbieter digitaler Unterstützungsangebote für einsame und isolierte ältere Menschen zu sein.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass nur bei einer gesicherten Refinanzierung der entstehenden Material-, Overhead- und Personalkosten die Ambulanten Dienste diese Angebote nachhaltig entwickeln und anbieten würden.
Voraussichtlich handelt es sich bei den Schulungen um eine „Brücken-Technologie“: Es ist zu erwarten, dass unterstützungsbedürftige Menschen in 15-30 Jahren in ihrem Leben so viel Erfahrungen mit digitalen Möglichkeiten gemacht haben, dass eine gesonderte Schulung keinen Mehrwert bieten würde.
Deshalb steht die Frage im Raum, ob die sozialen Einrichtungen sich diesem kurzfristigen, befristeten Bedarf schnell genug anpassen können, um Hilfestellung anbieten zu können – oder ob die Strukturen sich nicht ausreichend schnell anpassen können und Menschen auf digitale Begleitung und Beratung aus dem privaten Umfeld angewiesen bleiben.
Da die TN in vielen Bereichen sehr heterogen waren, wäre ein modularer Schulungsaufbau mit „Pflichtanteilen“ und freiwilligen Ergänzungen ev. sinnvoll. Manche TN kamen aus sozialen Berufen und brachten viel Fachkompetenz in diesem Bereich mit – andere waren noch nie im sozialen Bereich aktiv. Manche TN waren im Umgang mit digitalen Medien sehr sicher – für andere war es vollkommenes Neuland. Ein „Basispaket“ oder eine Mindeststundenzahl zu beiden Bereichen könnte falsche Selbsteinschätzungen ausgleichen.
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 31.12.2023
Zielgruppen:
- Pflegebedürftige sowie deren pflegende und sorgende Angehörige
- Pflegekräfte im stationären und im ambulanten Bereich, sowie deren Leitungsebene
- Mitarbeiter von Tagespflegeeinrichtungen, der Nachbarschaftshilfe, ehrenamtlich Tätige etc.
- Handwerksbetriebe, Leistungserbringer im Landkreis Tuttlingen und darüber hinaus.
- alle Interessierte an dem Thema barrierefreies Wohnen
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
- Es besteht nachweislich ein deutlicher Beratungsbedarf der oben benannten Gruppen in Bezug auf technische und digitale Hilfsmittel, die den Alltag für Alle erleichtert.
- Wir wollen unseren “entdeck- und ausprobierbaren” Ausstellungsraum der Beratungsstelle zusätzlich bestücken mit Produkten aus dem Smart home Bereich, wie z.B. Klingel- und Sicherheitsanlage und diversen Sensoren.
- Viele Menschen fragen nach “tauglichen Apps”, z.B. rund um das Thema Gesundheit, fühlen sich aber überfordert mit der Auswahl.
- Aber auch die Lebens- und Wohnumstände an Demenz Erkrankter sollen in den Mittelpunkt gerückt werden z.B. mit Ortungssystemen, digitale Produkte zur Biographiearbeit, Erinnerungs- und Orientierungssysteme.
- Erhöhung unseres Bekanntheitsgrades durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit.
Projektbeschreibung:
- Entwicklung und Analyse eines Fragebogens (zum Thema Besitz von / Nutzung von / wünschen von Hilfsmitteln) für unsere Klienten in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfekontaktstelle (Gruppe für pflegende und sorgende Angehörige)
- Aktuell Aufbau eines zeitgemäßen Werbekonzeptes in Verbindung mit einer Werbeagentur.
- Netzwerkarbeit mit Handwerkern, Hospitation
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
- Unsere Beratung soll nicht am Menschen vorbei, sondern für den Menschen sein. Daher ist es uns wichtig die Meinung / Wünsche etc. von pflegenden Angehörigen in unser Projekt einfließen zu lassen.
- Die Ergebnisse unserer Beratungen für die Betroffenen soll alltagserleichternd und lebensqualitätserhöhend sein.
- Erhöhung unseres Bekanntheitsgrades.
Ergebnisse des Projektes:
Wir konnten unsere Ausstellungsräume „Zukunft – Zuhause!“
am Gesundheitscampus in Spaichingen am 06.November
2023 eröffnen.Von Anfang an war die Nachfrage nach Besichtigungs- und
Beratungsterminen sehr groß und ist weiterhin ungebrochen.
Zu Beginn waren es überwiegend Gruppenführungen, aus
denen immer mehr anschließende Einzelberatungstermine
entstanden. Mittlerweile bieten wir 2 x monatlich öffentliche
Führungen an, die ebenfalls gut angenommen werden.Auch professionelle Leistungsanbieter aus den Bereichen
„Menschen mit Beeinträchtigungen jeglicher Art“ nutzen die
Führungen zu Fortbildungen ihrer Mitarbeitenden.Der Kontakt zu den Handwerkern nimmt zu, mittlerweile
kommen diese sogar selbst auf uns zu.Ein Stammtisch für pflegende und sorgende Angehörige hat
sich 1x monatlich fest etabliert, ebenso diverse Resilienzan-
gebote.Im Rahmen der Pflegebegleiterinitiative entstehen zusätzlich
zwei Gesprächsgruppen zum Thema „Pflegende und Sorgen-
de Personen mit an Demenz erkrankte Angehörige“ sowie
„Auszeit, Austausch und Entspannung“ Diese Gruppentreffen
finden in den Räumlichkeiten der Ausstellungen statt.
Laufzeit:
von: Februar 2022 bis: Dezember 2022
Zielgruppen:
Bewohner der Einrichtung
Angehörige und Betreuer der Bewohner
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Vielen Pflegebedürftigen bleibt der Zugang zur digitalen Welt bis dato verschlossen. Die Bedienung der Endgeräte und das Surfen im Internet fallen ihnen zu schwer. Mit einem besonders niederschwelligen Bedienkonzept will enna den Zugang zur digitalen Welt erleichtern und so längere und bessere soziale Teilhabe für Menschen in stationärer und ambulanter Pflege ermöglichen
Projektbeschreibung:
enna ist eine Bedienhilfe für Tablets, die Menschen mit geringer Digitalkompetenz Zugang verschafft zu digitalen Angeboten wie Kommunikation, Unterhaltung oder Unterstützung. Das System besteht aus einer Dockingstation, die mit einem handelsüblichen Tablet verbunden wird. Durch Auflegen sogenannter enna Cards auf die Dockingstation werden eindeutige, digitale Be fehle sofort auf dem Tablet ausgeführt. Werden die Karten wieder heruntergenommen, wird der Befehl wieder beendet. Die Bedienung von enna ist intuitiv und sicher. Beispiele für enna Cards sind “Tim anrufen”, “Fotos von Julia”, “Tagesschau” oder “Speiseplan der Woche”. Die enna Cards werden bereitgestellt durch Betreuer:Innen oder Angehörige mittels der enna App fürs Smartphone.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Bewohner können von den großen Unterhaltungsangeboten im Internet leicht Gebrauch machen und am Alltag der Angehörigen besser teilnehmen. Angehörige und Betreuer:Innen können am Alltag der Bewohner teilhaben.
Laufzeit:
von: 01.09.2021 bis: 31.03.2023
Zielgruppen:
• Ausländische Pflegekräfte und Azubis der Langzeitpflege
• Pflegekräfte der Langzeitpflege, die lernen möchten, die Pflegedokumentation effizient auszufüllen.
• Einrichtungen der Langzeitpflege wie Pflegeheime, Pflegedienste, Sozialstationen für die Altenpflege, Stiftungen für Altenpflege
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Es besteht eine enorme Versorgungslücke in der deutschen Altenpflege. 36.000 Stellen sind unbesetzt, für die sich keine Fachkräfte finden lassen. Für die 100 offenen Pflegestellen kommen nur 21 Bewerber. Zahlreiche Betriebe der Altenpflege beschäftigen ausländische Fachkräfte (AFK) (12 % im Jahr 2019). Die fachsprachlichen Kenntnisse der AFK reichen zu Beginn ihrer Tätigkeit oft nicht aus, insb. bei der Pflegedokumentation: bei der Wahl des richtigen Fachvokabulars, bei Verständnis- u. Schreibschwierigkeiten. Diese sprachlichen Defizite wirken sich negativ auf die operative und effiziente Gestaltung der Pflegepraxis aus. Einrichtungen der Langzeitpflege benötigen geeignete Schulungen, um die fachliche Anpassung von AFK zu unterstützen. In der Corona-Pandemie sind Präsenztrainings nicht mehr möglich. Die sprachliche Förderung über Blended-Learning erfüllt den Qualifizierungsbedarf der AFK, die eine flexible, digitale u. qualitative Lösung benötigen. Das Projekt hat insofern einen hohen Praxisbezug und trägt zur Lösung der Versorgungslücke bei. (Quellen: Projektpartner, Verlag für die Deutsche Wirtschaft, Stadista)
Projektbeschreibung:
Das Projekt bzw. der Blended-Learning-Kurs erfüllt wichtige sprachliche, kommunikative und fachliche Bedürfnisse ausländischer Pflegekräfte in Bezug auf ihren Beruf. Aufgrund des bisher gezeigten Interesses von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Pflegeschulen und Auszubildenden können wir gewiss sagen, dass das DIGI-DOKU-Projekt einen wichtigen Bedarf der Pflegebranche abdeckt.
40 ausländische Pflegekräfte und Auszubildende der Langzeitpflege nehmen aktuell an der Blended-Learning-Qualifizierung teil. Das Projekt weckt das Interesse der Pflegeeinrichtungen der Altenpflege; wir bekommen für die Projektteilnahme durchschnittlich 1 bis 2 neue Bewerbungen von Pflegeeinrichtungen und Berufsschulen für Pflege pro Monat.
Methodisches Vorgehen
Wir vermitteln relevante Inhalte einfach und unterhaltsam.
Der Transfer der Schulung bzw. der Projekterfolg wird so gesichert:
1) ANWENDUNG – Vermittlung von relevanten Inhalten dank einer intensiven Zusammenarbeit mit den Projektpartnern. (Entwicklung der Lerninhalte in Kooperation mit den ausländischen Pflegekräften und mit den Pflegeeinrichtungen.)
2) PRAXISRELEVANZ – Die Mitarbeiter werden sich des unmittelbaren Nutzens für ihre tägliche Arbeit bewusst, indem sie das Gelernte direkt anwenden.
3) KLARE/ EINFACHE DIDAKTIK – Um ein schnelles Verständnis zu ermöglichen, werden die Informationen klar strukturiert und Inhalte einfach erklärt. So wird der Informationszugang erleichtert.
4) ERLEBNISORIENTIERTE DIDAKTIK – Um die Motivation und Spaß am Lernen zu steigern, verwenden wir kreative und unterhaltsame Lernlösungen wie z. B. Gesprächssimulationen, Games, animierte Videos, interaktive Übungen, Learning Nuggets, Videoquiz, Best-Practice-Videos.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Ziele:
- Die Befähigung von ausländischen Pflegekräften zur vereinfachten Erarbeitung professioneller Leistungsdokumentation.
- Eine Blended-Learning-Schulung für ausländische Pflegekräfte der Altenpflege (mit dem Schwerpunkt Dokumentation) entwickeln, durchführen und auswerten. Die Schulung besteht aus 6 Blended-Learning-Modulen mit insgesamt 160 Unterrichtsstunden. Die Schulung befähigt die ausländischen Pflegekräfte, professionell die Pflegedokumentation zu erarbeiten. Diese orientieren sich an den Phasen des Pflegeprozesses.
- Die Schulung wird mithilfe digitaler Methoden relevante und praxisnahe Inhalte auf einfache und unterhaltsame Art und Weise darstellen und vermitteln.
- Ziele der Schulung: Ausländische Pflegekräfte können nach der Teilnahme an der Blended-Learning-Schulung in Bezug auf das Thema Pflegedokumentation:
- FACHSPRACHE DEUTSCH
- EINFACHE SPRACHE
- SACHLICHE SPRACHE
- WERTFREI & BESCHREIBEND DOKUMENTIEREN
Laufzeit:
von: 01.10.2021 bis: 30.09.2024
Zielgruppen:
Das Projekt TeleCare richtet sich an ambulante Pflegedienste, Hausärzt:innen und deren gemeinsam in der Häuslichkeit versorgte Patient:innen und Angehörige.
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
International werden digitale Methoden bereits seit vielen Jahren erfolgreich zur Sicherung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung eingesetzt – insbesondere in Ländern mit dünner Besiedelung und großem ländlichen Raum (z.B. Australien, Kanada, USA). In diesen Ländern werden regelmäßig Daten und Bilder von Pflegenden aus der Häuslichkeit in die haus- oder fachspezialistische Praxis zur Verlaufskontrolle, Therapiefestlegung, Heilmittelverordnung oder auch zur diagnostischen Abklärung übermittelt. Dabei kommt es neben der Datenübermittlung auch zu einem virtuellen Austausch zwischen Pflegefachpersonal, Hausärzt:innen und Angehörigen zum aktuellen Gesundheitszustand der Patient:innen sowie zur Besprechung der weiteren pflegerischen und medizinischen Therapie ähnlich wie bei einer Visite im klinischen Setting. In Deutschland findet bislang der Austausch von patientenbezogenen Daten vorwiegend innerhalb der niedergelassenen Ärzt:innen und Krankenhäusern über digitale Medien statt. Ein digitaler Austausch von Informationen jeglicher Art zwischen Pflegedienst und Hausärzt:in findet in der Regel nicht statt. Hürden liegen u.a. in der technischen Ausstattung sowie in den unterschiedlichen Abläufen der Organisationseinheiten Pflegedienst und hausärztlicher Praxis. Gleichzeitig wird eine gelingende interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit laut der Weltgesundheitsorganisation als wesentlicher Faktor für eine erhöhte Sicherheit von Patient:innen in der Gesundheitsversorgung angesehen.
Projektbeschreibung:
Das Projekt TeleCare schafft einen zuverlässigen, praxisnahen und ortsunabhängigen Weg für den interprofessionellen Austausch zwischen ambulanten Pflegediensten, Hausarztpraxen und Patient:innen sowie deren Angehörigen. Erreicht wird dies in enger Zusammenarbeit mit den Projektteilnehmenden, den sogenannten Tandems, welche aus ambulanten Pflegediensten und Hausarztpraxen bestehen, die Patient:innen in deren Häuslichkeit gemeinsam versorgen.
Um die Entwicklung der digitalen interprofessionellen Visite nah an den aktuellen Gegebenheiten sowie dem Bedarf und den Bedürfnissen der Pflegedienste und Hausarztpraxen zu gestalten, erfolgt eine Erhebung dieser in Form von Interviews und Workshops. Die Schulung der Mitarbeitenden hinsichtlich des Umgangs und der Anwendung der digitalen interprofessionelle Visite durch das Projektteam gilt als obligatorisch für das Gelingen. Und auch die anschließende Einführung bzw. Umsetzung der Visite in der Versorgungspraxis erfolgt unter enger fachlicher, organisatorischer und technischer Begleitung des Projektteams.
Die zentrale Identifikation von gelingenden und hemmenden Einflüssen auf die Umsetzung der digitalen interprofessionellen Visite und ggf. von Verbesserungspotentialen, erfolgt im Zuge einer kontinuierlichen Evaluation der einzelnen Projektschritte unter Einbezug der Tandems sowie der Patient:innen und ihrer Angehörigen.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Ziel des Projektes TeleCare ist, unter aktiver Einbeziehung von Pflegediensten und Hausärzt:innen, die gesundheitliche Versorgung von Patient:innen in der häuslichen Versorgung durch die Etablierung einer digitalen interprofessionellen Visite zu verbessern. Auf Grundlage der Ergebnisse der Evaluation sollen unter Berücksichtigung der gelingenden und hemmenden Faktoren Empfehlungen für eine mögliche Einführung in die Regelversorgung abgeleitet werden.
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 31.12.2023
Zielgruppen:
Menschen mit Demenz in Altenhilfeeinrichtungen, ihre Angehörigen, Pflegende und Alltagsbegleiter:innen
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Menschen mit Demenz sind im Laufe ihrer fortschreitenden Erkrankung irgendwann nicht mehr in der Lage ihre Bedürfnisse verbal adäquat auszudrücken. Ihr Handeln bleibt jedoch sinnhaft und ist Ausdruck eines zugrundeliegenden Bedürfnisses. Im Rahmen der Pflege oder bei Aktivierungen kann es zu heraufordernden Verhaltensweisen/ Auffordernden Verhaltensweisen wie z.B. verbalen oder körperlichen Aggressionen kommen. Insbesondere in der Eingewöhnungsphase im neuen Lebensumfeld Pflegeheim steigt das Stresserleben für Menschen mit Demenz, denn sowohl der neue Lebensraum als auch die Menschen sind fremd und unvertraut. Pflegende und Alltagsbegleiter:innen haben noch wenig Hintergrundwissen zur Lebensgeschichte und können persönliche Verhaltensweisen noch nicht mit Lebensgewohnheiten in Verbindung bringen. Dadurch entstehen Missverständnisse in der Interpretation von Verhaltensweisen und Kommunikationsschwierigkeiten, die das Verhältnis zwischen Bewohner:innen und den Mitarbeitenden in einer Pflegeeinrichtung erheblich belasten können. Das Erleben von Fremdheit und das Gefühl des Nicht-verstanden-werdens hat gravierende Auswirkungen auf die Lebensqualität der Bewohner:innen und das daraus resultierende Verhalten erhöht die Belastung und das Stresserleben für Pflegende und Alltagsbegleiter:innen.
Für die Bewältigung schwierig erlebter Pflege- oder Betreuungssituationen werden enge Bezugspersonen in simulierter Präsenz virtuell einbezogen. Dies erfolgt durch kurze Videobotschaften mit persönlichen Begrüßungen und motivierenden Aufforderungen. Diese werden im Vorfeld aufgenommen und in der jeweiligen Situation (z.B. einer Pflegesituation, die aufgrund von aggressiven Verhaltensweisen erschwert ist) abgespielt. Auf diese Weise können unter Einbeziehung von Angehörigen schwierige Situationen gemeistert, Brücken ins Vertraute geschlagen und vor allem gemeinsame Lösungen zur Identifizierung und Erfüllung der Bedürfnisse in der jeweiligen Situation gefunden werden.
Projektbeschreibung:
Das Projekt wird gemäß der nachfolgend kurz beschriebenen vier Phasen durchgeführt.
1. Projektplanungs- und Vorbereitungsphase
In dieser Phase erfolgt unter anderem eine internationale Literaturanalyse, eine detaillierte Weiterentwicklung des Evaluationskonzeptes, die Erarbeitung eines Datenschutzkonzeptes,
die Anschaffung der für die Videobotschaften erforderlichen technischen Ausstattung sowie Kontaktaufnahmen mit potenziellen Projekteinrichtungen mit dem Ziel zwei Wohnbereiche in Spezialeinrichtungen für Menschen mit Demenz zur Projektzusammenarbeit zu gewinnen.
2. Sondierungs- und Informationsphase
In dieser Phase werden Evaluations- und Trainingsworkshops für Mitarbeitende und Angehörige durchgeführt. Für die Mitarbeitenden mit dem Ziel herausfordernde Verhaltensweisen von demenzerkrankten Menschen zu identifizieren und zu beschreiben, das Projektdesign vorzustellen und zur Technikbefähigung. In den Workshops für die Angehörigen werden unter anderem die Videobotschaften aufgenommen.
3. Implementierungs- und Evaluationsphase
In dieser Phase erfolgt eine qualitative Datenerfassung durch Fokusgruppeninterviews, Einzelinterviews und Teilnehmende Beobachtungen. Eine quantitative Datenerfassung wird mit Hilfe von Assessments z.B. zur Identifizierung von herausfordernden Verhaltensweisen durchgeführt. Zur Prozessbegleitung werden drei Evaluations- und Trainingsworkshops für Mitarbeitende, zwei Evaluations- und Trainingsworkshops für Angehörige sowie ein bis zwei Austauschtreffen für Mitarbeitende und Angehörige angeboten.
4. Auswertung und Abschlussphase
Die letzte Phase beinhaltet die Interviewanalyse, Datenauswertung und Berichtserstellung. Es wird ein Transferkoffer erstellt als Hilfe für Einrichtungen zur Übertragbarkeit. Neben Pressearbeiten und Veröffentlichungen erfolgt eine Abschlusspräsentation vor Ort.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Im Rahmen des Projektes wird die Methodenkompetenz der Pflegenden und Alltagsbegleiter:innen (digitale Medien einsetzen und handhaben) erweitert und Hilfestellung für individuell herausfordernde Situationen gegeben.
Die durch die Betreuenden sensibel begleitete simulierte Präsenz vertrauter Bezugspersonen stellt eine person-zentrierte Intervention dar, die das psychosoziale Wohlbefinden zu verbessern hilft, eine Reduzierung der herausfordernden Verhaltensweisen bewirken kann und für Bewohner:innen, Pflegende und Alltagsbegleiter:innen gelingende Interaktionen ermöglicht. Dem Prozess für die Erstellung kurzer Videobotschaften geht ein intensiver Austausch zwischen Mitarbeiter:innen und Angehörigen voraus, der die Beziehungsqualität stärkt und Angehörige aktiv beteiligt. Auf diese Weise kann unter Einbeziehung von Angehörigen eine positive Verbindung, eine Brücke zu den Menschen mit Demenz aufgebaut und gemeinsame Lösungen zur Identifizierung und Erfüllung der Bedürfnisse in der jeweiligen Situation gefunden werden. Dies hat positive Auswirkungen auf das Stresserleben und die emotionale Belastung für alle Beteiligten. Neben der Entspannung der herausfordernden Situationen, wird der Austausch zwischen Pflegenden und Angehörigen intensiviert. Zudem wird die in der Corona Pandemie erschwerte Verbindung zu vertrauten Bezugspersonen unterstützt.
Projektergebnisse und -erfahrungen werden in einem leicht verständlichen „Transferkoffer“ gebündelt, so dass die Übertragbarkeit für an dem Thema Digitalisierung interessierte Pflegeeinrichtungen gewährleistet ist.
Ergebnisse des Prokekts:
Herausforderndes Verhalten wird durch Videobotschaften gemeistert
Es sind insgesamt 134 Videobotschaften für 15 Menschen mit Demenz entstanden (80 % Grußbotschaften, 20 % Handlungsaufforderungen). Die Ergebnisse zeigen, dass individuelle Videobotschaften (Grußbotschaften und Handlungsaufforderungen) mit biografisch bedeutsamen Momenten („Herzensöffnern“) Menschen mit Demenz erfreuen, animieren, teilhaben lassen, in ihrer Identität stärken und zu einer Pflegehandlung motivieren. Menschen, die apathisch und in sich versunken sind, werden durch Grußbotschaften angeregt. Grußbotschaften haben aber auch das Poten-
tial zu beruhigen. Menschen mit Demenz lassen sich durch Handlungsaufforderungen zu einer (Pflege-) Handlung motivieren und zeigen weniger aggressives und pflegeverweigerndes Verhalten. Tendenziell zeigt sich, dass Handlungsaufforderungen im Verlauf der Erkrankung weniger umgesetzt werden können, z.B. weil Handlungsabläufe nicht mehr adäquat umgesetzt werden können. Auch die Fähigkeit, wiederholt gezeigte Videobotschaften zu erkennen, korreliert stark mit dem Ausmaß der kognitiven Einschränkung.
Zu- und Angehörige
Zu- und Angehörige engagieren sich aufgrund ihrer Bindung zu den Menschen mit Demenz, aus der Motivation heraus, die Betreuung zu unterstützen und weil sie offen für innovative neue Formen des Umgangs sind. Sie erleben sich selbstwirksam und über die (räumliche) Distanz verbunden und fühlen sich durch die Möglichkeit, Videobotschaften senden zu können, entlastet. Angehörige fühlen sich persönlich bereichert durch die intensive Beschäftigung mit der Biografie und den Herzensöffnern ihrer Nächsten. Durch die partizipative Entwicklung der Videobotschaften profitieren sie durch einen vertrauteren Umgang mit den Mitarbeitenden.
Mitarbeitende
Mitarbeitende erleben und initiieren person-zentrierte Einzelkontakte und können durch die Videobotschaften positiv auf das herausfordernde Verhalten einwirken. Dadurch erleben sie sich als selbstwirksam. Durch das intensive, partizipative Erarbeiten von Videobotschaften mit den Angehörigen rückt der demenzerkrankte Mensch mit seiner Biografie, seinen Herzensöffnern und seiner Lebensleistung in den Vordergrund. Auch die Angehörigen werden anders wahrgenommen. Die Mitarbeitenden gewinnen dadurch ein besseres Verständnis für die Angehörigen, was zu ei-
ner Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung führt. Gleichzeitig stehen sie vor der Herausforderung einer effektiven Verteilung multiprofessioneller Aufgaben und benötigen Zeitressourcen für deren Umsetzung, während weniger technikaffine Mitarbeitende mit technologischen Herausforderungen konfrontiert sind. Durch die intensive Auseinandersetzung mit der Biografie der Bewohner:innen, der Kommunikation, dem Schmerzassessment und dem person-zentrierten Ansatz erweitern sie ihre Fachkompetenz.
„Keep it simple“ – Reizüberflutung vermeiden
Kurze, langsam gesprochene Videobotschaften von ein bis drei Minuten werden von den Menschen mit Demenz aufmerksamer betrachtet als aufwendig gestaltete Videobotschaften. Der Fokus sollte auf einem Herzensöffner oder einer klaren Handlungsaufforderung liegen. Auf filmische Gestaltungsmittel wie Hintergrundmusik und (schnelle) Schnitte sollte verzichtet werden.
Videobotschaften wahrhaftig und zeitaktuell gestalten
Als Beispiel sei angeführt, dass ein Karnevalsvideo auch nur zu dieser Zeit passt. Ebenso ist darauf zu achten, dass Besuche versprochen werden, wenn diese auch erfolgen.
Methodenkoffer
Zur praktischen Umsetzung für andere Organisationen, sind unsere Erkenntnisse praxisnah im Methodenkoffer aufbereitet.
Laufzeit:
von: 01.02.2022 bis: 31.03.2023
Zielgruppen:
Pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Alle in der Pflege involvierten Akteur:innen sollten entsprechend ihrer Lebenswelten qualifiziert werden – auch pflegende Angehörige. Für sie stehen von den Kassen finanzierte Schulungsangebote zur Verfügung, die aber nicht von allen angenommen werden und nicht für alle leicht erreichbar sind.
Projektbeschreibung:
Virtual Reality (VR-)Simulationen stellen eine neue Lernform dar, die ein orts- und zeitunabhängiges Lernen ermöglicht. Die Interaktion in der Simulation ermöglich dabei ein niederschwelliges und zugleich sicheres „learning-by-doing“.
Im Projekt werden für mehrere Lernfelder VR-Simulationen für verschiedene Pflegeszenarien (u.a. Medikamentengabe, Blutzuckerbestimmung und Insulingabe) entwickelt und in Schulungsangeboten für pflegende Angehörige evaluiert.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
Die im Projekt entwickelten Angebote zielen auf eine bessere Qualifizierung von pflegenden Angehörigen ab. Dies trägt zu einer Entlastung von Pflegenden sowie zu einer Erhöhung der Versorgungsqualität und Stabilität häuslicher Pflegearrangements bei. Dies soll auch dabei helfen, vermeidbare Krankenhauseinweisungen zu reduzieren.
Ergebnisse des Projektes:
Im Rahmen des Projektes wurden Lernanwendungen für die Pflege-szenarien Blutzuckerbestimmung und Insulingabe entwickelt und in Tests mit Expert:innen evaluiert. Geplant war, diese in hybride Schulungsangebote zu integrieren, in denen Präsenzangebote mit VR-gestütztem Training kombiniert werden. Hierzu wurde ein entsprechendes Schulungskonzept entwickelt. Im Rahmen des Projektes hat sich allerdings gezeigt, dass die bestehenden Versorgungs- und Schulungsstrukturen für Diabetespatient:innen für eine Integration nicht geeignet sind. Die Anwendungen wurden abweichend von der ursprünglichen Planung in der Nutzung durch Pflegeschüler:innen evaluiert.
Laufzeit:
von: 06/2022 bis: 05/2025
Zielgruppen:
Sozialplaner*innen auf Landes-/Amtsebene
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Der wachsende Pflegebedarf stellt Landkreise/ Kommunen vor die Herausforderung, geeignete alters-/ pflegegerechte Lebensräume zu gestalten. Den Sozialplaner*innen stehen jedoch häufig keine aktuellen regionalen Daten zur Pflegesituation zur Verfügung. Diese Datenlücke erschwert es den Planern und Entscheidern, sich ein aussagekräftiges Bild des Pflegebedarfs vor Ort zu machen und gezielt Projekte und Maßnahmen zur Anpassung der vorhandenen Versorgungsangebote zu fördern. Das Projekt soll diese Datenlücke schließen.
Projektbeschreibung:
Im Rahmen eines Bundesmodellprojektes (BMWi-Förderprojekt SAHRA 2015-2018) wurde diese Problematik erstmalig aufgegriffen und durch die data experts gmbh gemeinsam mit der AOK Nordost, dem Hasso-Plattner-Institut sowie der Technologie- und Methodenplattform für vernetzte medizinische Forschung (TMF e.V.) in enger Zusammenarbeit mit Sozialplaner*innen des Landes Brandenburg ein Datenpool, die SAHRA-Pflegekennzahlen (https://www.sahra-plattform.de/start/kennzahlen/), speziell für den Planungsbedarf entwickelt. Über die SAHRA-Pflegekennzahlen kann genau auf jene kleinräumigen Daten zugegriffen werden, die bislang auf regionaler Ebene fehlen. Im vorliegenden Projekt sollen die Ergebnisse aus dem SAHRA-Projekt maßgeschneidert auf die Anforderungen von Baden-Württemberg mit Blick auf die Versorgungsbedürfnisse von Betroffenen in der Altenpflege angepasst und weiterentwickelt werden. Die Online-Plattform dient dabei als zentrale Datenquelle und Analyseplattform bei Routineaufgaben der Sozialplanung und vernetzt die Beteiligten digital im Rahmen der Suche geeigneter zur Verfügung stehender Versorgungsangebote. Dazu werden bestehende Datenquellen und Systeme integriert und die systematische Dokumentation zusätzlicher Pflegekennzahlen ermöglicht. Als Ergebnis des vorliegenden Projekts werden neben aktuellen Pflegekennzahlen für Baden-Württemberg graphische Analysewerkzeuge und aktuelle Angaben zu Pflegeplätzen in der Region zur Verfügung stehen, die als Blaupause für weitere Felder im Gesundheitswesen dienen sollen. Im Rahmen des Projektes ist ein Nutzerkonzept zu entwickeln, welches den Anforderungen des Datenschutzes und der Aufsichtsbehörde gerecht wird.
Die Umsetzung erfolgt in zwei Teilprojekten mit Teilprojekt I zur Entwicklung von Pflegekennzahlen für den Bedarf von Baden-Württemberg und Teilprojekt II zur Konzeptentwicklung zur Integration und Ergänzung bestehender digitaler Lösungen zur Pflegeplatzkoordination für den Bedarf der Pflegestrukturplanung. Die Umsetzung soll als
Webanwendung systemunabhängig mit niedrigschwelligem Zugang erfolgen. Hierbei wird auf den Einsatz aktueller, lizenzfreier Web-Technologien (HTML5, JavaScript) Wert gelegt.
Erwartete Ergebnisse / Ziele des Projekts:
- Nutzbarmachung bestehender Gesundheitsdaten (Abrechnungsdaten der Pflegekassen) für die Sozialplanung
- Systematische Erfassung von zusätzlich erforderlichen Pflegekennzahlen z. B. über Systemintegration
- Einheitliche Analyse-/ Prognose-Methoden für Sozialplaner*innen/ Entscheidungsträger*innen
Laufzeit:
von: 01.04.2022 bis: 31.08.2023
Zielgruppen:
Pflegefachpersonen in der langzeitstationären Pflege
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Einrichtungen der langzeitstationären Pflege sind nicht nur in Ausnahmesituationen (z. B. COVID-19-Pandemie), sondern wiederkehrend (z. B. Noroviren, MRSA) vor die Herausforderung gestellt, ein Bündel an Infektionsschutzmaßnahmen anzuwenden. Dabei sind das An-/Ablegen der persönlichen Schutzausstattung und die mangelnde Desinfektion bestimmter Handflächen neuralgische Punkte, an denen Infektionsverschleppungen auftreten können. Gleichzeitig können Unsicherheiten beim Personal in der Umsetzung von Hygienestandards bestehen, insbesondere wenn die verschärften Schutzmaßnahmen über einen längeren Zeitraum nicht angewandt werden mussten, enormer Arbeitsdruck herrscht oder aber sich u. U. Arbeitsroutinen manifestieren, die mit Nachlässigkeiten verbunden sind.
Der Projektverbund Move-P hat sich dieser Herausforderung gestellt und entwickelte prototypisch ein Mixed-Reality-Assistenzsystem, welches die Umsetzung von Hygienemaßnahmen und Dokumentationstätigkeiten unterstützen kann. Unter Mixed-Reality versteht man vereinfacht, dass die reale Welt um virtuelle Elemente oder Objekte angereichert wird und beide miteinander „verschmelzen“. Die virtuellen Elemente können dabei auch interaktiv sein.
Projektbeschreibung:
Partizipativ mit Führungs- und Leitungskräften sowie Innovations- und Hygienebeauftragten des Praxispartners wurden zwei Use Cases entwickelt, die in der Projektlaufzeit bearbeitet wurden:
Use Case I: Onboarding und Hygieneunterweisung
In diesem edukativen Use Case galt es, Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Durchführung von Hygienemaßnahmen in einer Augmented Reality-Anwendung zu digitalisieren. Für die Projektlaufzeit entschied man sich dazu, einen einzelnen Handlungsvorgang (z. B. An-/Ablegen von persönlicher Schutzausrüstung, Händedesinfektion) zu priorisieren, um diesen detailliert abbilden zu können. Nach gemeinsamem Abwägen fiel die Wahl auf die Händedesinfektion.
Grundlage für den Use Case waren die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der World Health Organization (z. B. 5 Moments for Hand Hygiene, 6-Step Hand Hygiene) sowie die einrichtungsspezifischen Hygienestandards und Schulungsunterlagen des Kooperationspartners. Der entstandene Prototyp wurde mit Pflegestudierenden evaluiert.
Use Case II: Digitale Unterstützung von Dokumentationstätigkeiten
Das zweite Modul des Mixed-Reality-Assistenzsystems widmete sich potenziellen Einsatzmöglichkeiten in der direkten pflegerischen Versorgung „am Bett“ durch die Vernetzung mit z. B. der Pflegedokumentation. Dabei wurde der Entlastung Pflegender durch eine sprachbasierte Erfassung der Pflegedokumentation seitens des Praxispartners hohes Potenzial zugesprochen, da diese mit Hilfe der Datenbrille händefrei erfolgen kann. Dadurch lassen sich z. B. weitere Risiken der Infektionsübertragung durch das Anfassen von Kugelschreibern oder Mappen verringern und die Dokumentation kann arbeitsbegleitend erfolgen, also ohne eine (größere) Unterbrechung des Arbeitsablaufes in der direkten Pflege.
Aus verschiedenen Szenarien und potenziellen Anwendungsfeldern wurde beispielhaft die Dokumentation von Vitalparametern im Bewohner*innenzimmer für eine Umsetzung ausgewählt. Die Steuerung in der augmentierten Eingabemaske erfolgt über Augenbewegungen, die Vitalparameter werden über Spracherkennung eingesprochen. Die Umsetzung wurde im Rahmen eines Co-Creation-Workshops mit Pflegefachpersonen erprobt. Im Rahmen des Workshops wurden weitere Ideen zu Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsfelder des Assistenzsystems in der Dokumentation und darüber hinaus entwickelt und gemeinsam ethisch reflektiert.
Das Assistenzsystem stärkt ausschließlich die Durchführungssicherheit von z. B. Infektionsschutzmaßnahmen der Nutzer*innen; es speichert keine Kontrolldaten und gewährleistet, nicht als Überwachungsinstrument zweckentfremdet zu werden.
Ergebnisse des Projekts:
Key Learnings des Projektes sind:
- Co-Creation benötigt Zeit und bindet Ressourcen. Dies ist angesichts der angespannten (Personal-)Situation in der stationären Langzeitpflege nicht immer im gewünschten, umfassenden Rahmen möglich. Hierbei erwiesen sich Kombinationen aus hybriden/digitalen Treffen in Form kürzerer Onlineworkshops mit wenigen Fach- und Leitungspersonen und halbtägigen Präsenzworkshops und -evaluationen mit Pflegefachpersonen und Studierenden als praktikabel.
- Möglicherweise ist es für ähnlich gelagerte Projekte hilfreich, wenn nicht nur eine einzelne Praxiseinrichtung, sondern Pflegefachpersonen aus unterschiedlichen Einrichtungen als Teilnehmende im Co-Creation-Prozess rekrutiert werden. Dies entschärft die Personalbindung aus einer einzelnen Einrichtung und erweitert u. a. die Perspektivenvielfalt aufgrund unterschiedlicher Rahmenbedingungen in den jeweiligen Einrichtungen.
- Die Steuerung des Assistenzsystems mittels Eye-Tracking-Funktion der Datenbrille ist in beiden Szenarien von den Teilnehmenden auch ohne technische Vorerfahrung intuitiv anwendbar.
- Bei der Erprobung erster Funktionalitäten des Use Case Dokumentation erwies sich die Sprachsteuerung als intuitiv und wurde von den Pflegefachpersonen als hilfreich im Pflegealltag bewertet. Die Möglichkeit, bestimmte Dokumentationstätigkeiten händefrei und in den Arbeitsablauf integriert durchzuführen, wird als Potenzial zur Arbeitsentlastung gesehen, da die Dokumentation dann nicht nachträglich am Computer oder handschriftlich erfolgen muss.
Laufzeit:
von: 01.05.2022 bis: 31.07.2023
Zielgruppen:
Senior*innen in ambulanten / teilstationären Settings z.B. im Betreuten Wohnen oder der Tagespflege
Ausgangslage / Problemstellung / Herausforderungen:
Senioren haben einen nur eingeschränkten Zugang in die digitale Welt. Dies wurde während der Corona Pandemie deutlich sichtbar. Es bestehen zudem Berührungsängste bei der Nutzung von digitalen Endgeräten.
Projektbeschreibung:
Ziel des Projekts Digilog (digitaler Dialog) des DRK-Landesverband Badisches Rotes Kreuz e.V. war es, einen Beitrag für die Stärkung und Verbesserung der digitalen Teilhabe und Selbstbestimmung von älteren Menschen zu leisten. Um das Projektziel zu erfüllen, wurden Ehrenamtliche zu Digitallots*innen geschult. Durch regelmäßige Begleitungen der Digitallots*innen mit den Senior*innen sollte die Akzeptanz von digitaler Technik bei älteren Menschen gefördert und Ungleichheiten begegnet werden.
Ergebnisse des Projekts:
Ein Schulungsmodul für Digitallotsen wurde entwickelt. Insgesamt wurden 30 Personen zur Begleitung der Senior*innen ausgebildet.
Im Projektzeitraum fand eine intensive Begleitung von 22 Senior*innen statt. Weitere ca. 25 Personen konnten an niederschwelligen Erstterminen partizipieren.
Das Lerntempo muss der jeweiligen Personen angepasst werden, auch abhängig von entsprechenden Vorkenntnissen. Es besteht generelles Interesse an digitaler Befähigung, wobei sich ein Einzelsetting als optimaler Lernraum erwiesen hat.